Essenz vom Willens- und Bewusstsein-Ausdruck (alle)

Devino M., Sonntag, 26.10.2025, 14:21 (vor 16 Stunden, 4 Minuten) @ Devino M.

Der Willenaspekt ist ja noch laut Theosophie gar nicht geschaltet und für alle Menschen zugänglich. Warum kann jeder es für sich auch sehr leicht feststellen? In der Weise, dass man mittels seines "Glaubens" nicht Dinge einfach entstehen und vergehen lassen kann. Das ist bereits ein schlichter Beleg dafür, dass wir abseits echter geistiger Willenskraft (Atma) in diesem System der Dinge dieser Welt agieren. Sonst könnte jeder Gedanke mit leichtem Nachdruck zu ätherischen Realitätsveränderungen führen. Schon damit wird doch klar, dass wir uns im emotionalen und mentalen Rahmen alle in erster Linie und überwiegend bewegen. Und was für ein Chaoes würde es auch ergeben, wenn alle Gedanken aller leicht ätherische Formen der Realität herausbilden würden? Würde es eine neue Freiheit darstellen oder würden sich viele selbst in ihrer Destruktivität nur zu Grunde richten und andere ggf. mit?

Doch darum geht es letztlich, wenn man vor allem willentlich arbeiten will, dass man völlig geklärt ist und Herr seiner Selbst. Und dies ist bei sehr vielen der Fall, aber eben nur als Geistmonade evtl. als Seele in seinem Rahmen. Und somit ist es doch sehr gut so, dass es verschiedene Ebenen und Erfahrungsräume gibt, um sich zu erfahren und zu lernen. Auch auch verschiedenen Konsequenzen zu lernen, welche Auswirkung was hat. Und wie wichtig, vor allem klare willentliche Absichten aller an etwas Beteiligten ist - ganz im Gegensatz nur zu dem, was einer Redet. Als Beispiel, zu sagen "ich liebe dich" während man auf andere Weise destruktiv vorgeht (z.B. diesen Menschen zugleich zu verprügeln) oder es vielleicht nur ein sentimentaler Ausdruck ist, hintergründig aber nicht mit den Absichten übereingeht.

Nur aus geläuterten Absichten und Willen, wird widerspruchsfreies Bestreben und Denkkraft hervorgehen - die es nicht stets aufs neue zu prüfen gilt. Ganz banal, sobald ein aufrechter und "gute Wille" vorausgehen, wird alles andere sich daran anordnen, weil der Wille einer höheren und umfassenderen Ordnung entspricht. Oft muss für sich vielleicht der Wille erst erkannt werden und sollte auch als erstes bei allem geprüft werden. Erst wenn dieser Rahmen und geistige Raum stimmt, ist das gesunde Fundament da um darin oder daran in die Details überhaupt zu gehen. Oft wird der geistig mangelnde Aspekt durch äußere Aktivität überkompensiert, doch nur, weil die Seele nicht bis zum Kern vordringen kann um sich daran entsprechend abzuarbeiten.

Kurzum: Was zählt die äußere Erscheinungsform, und diese bloß „schick“ zu machen, wenn geistige Absicht und Wille fehlen oder gar der inneren Inhärenz entgegenstehen? Wenn Wille und Absicht nicht zuerst geklärt werden, verliert sich der Sinn der Sache, ja des Lebens selbst. Denn was nicht im Geiste gründet und im Geiste mündet, bleibt in sich sinnfrei – mag es auch auf mancher Ebene von relativer Bedeutung scheinen. Konfuzius lehrte, man solle die Begriffe klären, bevor man über sie streitet. Geistig betrachtet ist es jedoch noch wesentlicher, die Absichten zu klären, bevor man sich überhaupt auf andere ausrichtet oder über sie denkt. Erst mit der Abkehr von destruktiver Gesinnung und der Läuterung des inneren Wollens wird das Fundament gelegt. Denn auf den höheren Ebenen – und selbst im mentalen Substrat – ist der Wille eine wahrnehmbare Substanz, nicht bloß ein Prinzip der Entfaltung von Wirklichkeiten.

Was mich auch im esoterischen Bereich an "das sind völlig uninformierte und unbewusste Menschen" stört, ist, wie diese jenigen eingebettet und selbst platziert werden. Faktisch stimmt es nicht, denn es ist Bewusstsein und Seele hinter allem Leben vorhanden, es ist nur die Frage welcher Art und wie es ggf. konditioniert und fragmentiert ist. Doch vor allem, die moralische Frage an die Esoterik stellt sich in der Weise, wie man meint, mit dieser "Projektion" auf die sogenannten "unbewussten Menschen" man gedenkt diesen zu helfen? Oder ist es nur eine Form von Ego-Erhabenheit, sich billig über andere zu stellen – gestützt auf ein paar esoterische Floskeln, die man irgendwo aufgeschnappt hat? Wo bleibt da a) der wirkliche Mehrwert (Nährwert), den ein Esoteriker oder Suchender dieser Schule ins Menschliche Kollektiv (und seinem Nächsten) entgegen-/ein-bringt, und b) die innere Läuterung, wenn man sich durch subtile Erniedrigung anderer erhöhen will? Wird man dadurch praktischer, weiser, mitfühlender – oder nährt man nur das eigene Sonder-Ego?

Wenn jeder Gedanke zählt und Wirkung für sich hat, ist es wirklich hilfrei, was dann von "Esoterikern" in der Weise dem Durchschnittsmenschen entgegen gebracht wird? Wie sieht es da tatsächlich mit der Erkenntnis und dem Erschauen der Geistmonade und Seele hinter allen Menschen (wie es normal ist, wenn man wirklich ins Bewusstsein der 9. Dimension und der Allverbundenheit vordringt). Und somit ist oberflächlich aufgefasste Esoterik (letztlich mehr Exoterik) was genau noch wert?

Wenn die Lauterkeit der Absichten fehlt - und woran liegt es dann wohl, warum dass eigene Bewusstsein nicht fortwährend sich auf so Ebenen halten kann (von höheren Eingeweihten abgesehen) - dann wird auch alles andere schnell und leicht korrumpierbar. Ego-Fallen in der Esoterik mögen vielleicht etwas ausgefeilter sein, doch mit stärkerer Tendenz zur Selbstüberhöhung und Ausuferungen im Sondersein. Und je weniger echtes Substrat, um so mehr wird auch in dem Fall sicherlich verschiedener äußerer Klimbim es aufwiegen sollen usw. Fakt ist, viele sogenannte Esoteriker sind weder geistig hoch Eingeweiht (im theosopischen Sinne) noch notwendig weiter, als jeder andere Mensch - gerade wenn Esoterik als Exoterik nur aufgefasst seinen Ausdruck findet. Womit wir wieder beim Thema, der Lauterkeit der Absichten und des Willens landen und der Bedeutsamkeit.

Erwähnenswert wäre, nebst dem, dass z.B. "Begehren" und "Begierde" eine Lücke im eigenen Willen für alles mögliche eröffnen können, aber eigentlich nicht Wille sindern, sondern einen fehlenden Willen am rechten Platz darstellen und wir hier eigentlich von etwas ganz anderem reden, in Verwendung der Begriffe. Dazu sei auch erwähnt, dass beim Willen, alles für sich zählt. Sprich, wie in der Sprache und Psychologie, bekanntlich, das Unterbewusstsein ein "Nicht" oder "Nein" nicht verstehen. Sondern die aufgerufene Bedeutung (auch im unbewussten Falle auf Willensebene), immer und für sich zählt. Wie bei der Aussage "denk nicht an einen rosa Elefanten", das "nicht" nichts zählt, als nur Platzhalter zu sein, so ähnlich ist es beim Willen auch. Es zählt, jede aufgerufene Willensabsicht stets für sich. Was vielleicht auch erklärt, warum eben menschlich "nichtige" und "Nichtigkeit" ausgerichtete und im persönlich Ego und Vorteil fokussierte Gesinnung, auf den höheren Ebenen nichts verloren hat.


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