Was ist göttliche (vs. unsere) Neutralität an sich? (alle)
Bhagavad Gita 11 [die ausgeschmückte Yogananda-Fassung]
Ich schaue Dich, mit riesenhaften Armen,
Mit Sternenaugen, unzähligen Wangen,
Mit zahllosen Händen,
Mit Beinen, von Lotosfüßen geschmückt.
Dein Mund, einem Abgrund gleich,
Mit Zähnen des Jüngsten Gerichts,
Der alle hilflosen Welten
Droben und drunten verschlingt,
Erfüllt mich mit scheuer Ehrfurcht;
Voll Staunen betrachten wir alle
Deine erschreckende Größe!
Ich schau in die Tiefen des leeren Raumes
Und sehe sie ganz von Dir erfüllt -
Ich schaue Deinen weit geöffneten Rachen
Und Deine lodernde Feuergestalt
In schillernden Farben.
O Vishnu, mit Deinem Flammengesicht
Überwältigst Du mich, zerstörst meine Ruh'.
~ Krishna ~
***
Sind wir alle so "neutral" wie wir meinen? Und kann unsere jeweilige Neutralität zum Maßstab genommen werden? Ist Gott überhaupt "neutral" in diesem Sinne? Oder kennen wir nichts anderes, im tiefsten Außen, wie auch tiefsten Innern, als das was von Gott kommt und übernehmen dieses als Maßstab, da uns überhaupt nichts anderes nicht, zugänglich überhaupt ist. Um mehr überhaupt erfassen zu können, als im Rahmen das Fassbaren von Gott dem Quell der Dinge allen bestehenden Seins, gegeben ist.
Was ein jeder für gewöhnlich als seine "Neutralität" an sieht, ist nichts anderes, als die eigene Grundschwingung und Frequenz sowie der eigene wertschöpferische Geist-Kanal, in dem man sich halt so betätigt. Und ein Abgleich dessen, was wir mithin energetisch ins Gewahrsein rufen und rezeptieren können (der Rest fällt ohnehin meist unreflektiert wieder heraus), dieses wird in Abgleich gebracht mit der eigenen Inhärenz und dann aus dem, was so im Bewusstsein kreiselt (und lediglich im kreiseln inbegriffen ist) wird ein Rückschluss (Deduktion) generiert. Und das auch nur im günstigen Falle - sprich, bei eigenbewusst reflektierenden Menschen.
Kurz um gesagt. Es ist ein Abgleich vom eigenen Bewusstsein, mit dem, was uns begegnet, wobei das eigene Bewusstsein stets als "neutral" postuliert und angesehen wird. Doch hat dies faktisch keinerlei Substanz, außer, in einem umfassenden Sinne, in der Seelenverbundenheit und im anderen Fall der Allverbundenheit der Geistmonade. Was man als "zur Seele" Erwachen und Erleuchtung kurzfassen mag. Aber alles was nicht aus so einem Zustand operiert, unterliegt einer individuellen Verzerrung der Wirklichkeit zur eigenen Sinn-stifftenden Realitätsbekundung. Welche mithin aber als Neutral erfahren wird.
Letztlich ist es aber ein Selbst-gewählter Ausdruck einer energetischen Verzerrung, die bereits nicht mehr dem Urmuster Gottes, im Verzerrungs-Ausdruck selbst, entspricht. Anders gesagt, es ist gerade nicht die Neutralität, da die urteilsbekundende Ausgangsbasis ein Verzerrtes Selbst-Bildnis ist. Außer man kann im selben Augenblick die Allgegenwart Gottes in allem zugleich wahrnehmen o.ä. empirische (innerlich erfahrbare) Erfahrung inhärent in sich als Beleg vorfinden. Damit hätte man eine umfassende Wirklichkeit Gottes womöglich als Referenz angezapft (womit wir im ersten Absatz wieder fragen könnten, ob Gott absolut neutral ist oder sich alle Realität nur seiner Wirklichkeitsvorstellung nahtlos anpasst und dies dadurch zum Maßstab an sich wird - ohne möglichen Gegenbeleg in diesem Rahmen).
Also wie weit oder nah ist man an welcher Neutralität, die zum Maßstab aller gelten könnte? Als Bündel an Seelen-Inkarnations-Erfahrungen? Oder gar nur als Mensch mit einer geprägten Persönlichkeit die sich allerlei Vorstellungen von Sondersein kreiert? Und dann vielleicht noch inklusive irgendwelcher politischer Polarisationen? Was hat das überhaupt noch mit irgend etwas Göttlichem am Ende zu tun? Oder mit irgend einer allgemeingültigen zur Maxime deklarierbaren umfassenden Neutralität, die man allen in irgend einer Weise abverlangen müsste - in Folge dessen, wenn es eine Neutralität aller sein soll.
Daher ist fast alles als bereits ein wertender Standpunkt anzusehen. Jedenfalls ziemlich alles was zu Worte ins Feld geführt werden kann. Ansonsten ist es eine Erfahrung, wie Arjuna sie mit Krishna machte gemäß Bhagavad Gita. Vielleicht ist man dann zu einer anderen Neutralität fähig, aufgrund solcher Erfahrungen und wenn man dieses mit seinem Erleben verknüpfen kann. Und die Differenzierung geht ja noch weiter, wenn man jedem seiner eigenen Körper, einen der 7 kosmischen Hauptstrahlen zuordnen würde. Womit sich schon eine potenzielle 7x7 = 49fache Individualisierung zu anderen in verschiedener Konstellation dazu erfolgen kann. Womit alle ein anderen Maßstab für so etwas wie allein ihre "innerste Neutralität" angeben würde.
Daher kann Neutralität immer nur ein sehr vager und vor allem dann für alle allgemein definierbar und nach einfachen Regeln deklarierbarer Ausdruck sein. Vor allem im Verhältnis zu anderen, oder wirklich ein hoher göttlicher Ansatz, die gewisse Inhärenz sollte dann allerdings einbezogen sein - und sich dazu empirisch irgendwo zeigen und auch den wesentlichen Kern der Neutralität im Zusammenhang bilden. Ist alles vielleicht etwas stark Metaphysisch umschrieben - der Verdeutlichung wegen. Denn jeder sieht sich schnell selbst als den größten "neutralen" Part, ganz unabhängig, woran man wirklich sein mag, und das vielleicht nur konstitutionell in dem Momentum oder im Verhältnis zu allem möglichen anderen.
Unsere Neutralität ist unser Schwingungszustand für gewöhnlich, in welchem das Bewusstsein kreiselt. Und somit wird jeder für sich selbst interpretieren, was neutral ist, weil es ihm einfach nur in der Schwingung und energetischen Ausrichtung ähnelt, oder eben, was als anderes und sei es nur z.B. fremdartig abgetan wird. Abgetan, um sich einfach innerlich und energetisch nicht weiter damit befassen zu müssen. Jedenfalls ist nichts Neutral sondern alles ein Ausdruck seiner Selbst und dies nach Fassetten je Ebene. Und Gott als Quell in dem wir weben, leben und sind, lässt sich für uns mangels Vergleich, auch nicht hinterfragen. Denn das Maximum ist, seiner Neutralität weitestmöglich Ausdruck verleihen zu können. Aber es lässt sich aufgrund individuellen Unvermögens auch nur bedingt überhaupt als Maxime deklarieren, mangels individuellen Fassungsvermögens.
Damit wären wir wieder bei dem Punkt. Irren ist Göttlich. Und man kann von einem Menschen nie mehr verlangen, als man von einem Menschen verlangen können kann. Dazu, gibt es keine Neutralität an sich, nur individuell und partiell im Rahmen. Und wer vermag die göttliche Neutralität zu fassen und einzubringen? Also ist alles ein herumrangeln um Bedeutung oder schlichtweg, ein spezifischer energetischer Ausdruck, der in einem sehr weitläufigen Sinne aber sogar zur Vollständigkeit Gottes beizutragen vermag, da "es" sonst durch Nicht-Existenz nicht auffallen können könnte. Und keiner kann die vollständige Neutralität für sich proklamieren, weil es nicht möglich ist, die Neutralität an irgend etwas auszumachen und somit dingfest abzubilden.
Die Stärke ist also einfach nur der Seins-Ausdruck und von keinem die Neutralität. Der stärkste und ggf. oder im bestenfalls dem Göttlichen nachstehendste Seins-Ausdruck hat die Neigung zum Maßstab im gewissen Feld oder Rahmen zu werden. Dieser hat auch die Neigung teils unhinterfragt als Maßstab oder Maxime zu dienen, nach dem sich alle auszurichten neigen, aber oft keiner es überhaupt zu benennen und in Begriffen zu fassen vermag - was der Kern der Maxime ist oder Maßstabs nachdem sich viele richten. Und dieser Layer oder Grundlage, kann durchaus z.B. von einem Meister der Weisheit oder einer höheren Wesenheit erzeugt worden sein. Also kurzum, ich verstehe Neutralität, als etwas, das nur sehr bedingt existent ist und was gerade nicht im Individuum zu suchen ist noch umfassend vorgefunden werden kann. Aber was es am Ende ist, von allgemeiner Begriffsdefinition, bleibt für mich darüber hinaus selbst suspekt im letzten Erkenntnisgrunde.
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