Das Wunschlos-glücklich-sein (alle)
"Der von seinen Affekten abhängige Mensch ist nicht Herr über sich selbst, sondern ein Sklave des Schicksals."
~ Baruch de Spinoza ~
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Das affige daran wird noch sein, dass der am stärksten von Affekten geplagte wohl stets davon ausgehen wird, dass es exakt sein Wollen ist. Wobei Wollen im Sinne von Begehren ohnehin auf Willensebene einer Lücke gleicht, sprich einem Mangel an echtem geistigen Willen. Ein Begehren zieht selten die Befriedung nach sich, die man in Folge dessen energetisch hinterher hat. Wobei es hierbei weder Heteronomie noch Fremdherrschaft sein muss. Es ist vielmehr eine Aufnahme dessen im Selbst, was man nicht ist und dazu mehr das bemühen es zu bezeugen.
Niemand ist grundsätzlich das Begehren, man ist dies nie. Mangelbewusstsein ist für gewöhnlich die Ausgangsbasis oder der Beweggrund für Begehren und Begierden verschiedener Art. Man wird selbst beim sogenannten erreichen des bestimmten Begehrens, da sich die Befriedung nicht einstellt, noch mehr Begierde entwickeln in Folge dessen und dieses in der Weise energetisch ausdehnen. Die Befriedung wäre an der Stelle die, zu erkennen, dass man dieses oder jenes nicht ist, bzw. es einem nicht entspricht.
So kann an die Stelle der Begierde der Zustand eintreten, einfach wunschlos glücklich zu sein. Denn im Grunde braucht der Mensch, sagen wir von Gesundheit und einer gewissen Grundversorgung oder Grundfülle, nicht viel um tatsächlich glücklich zu sein. Das wesentliche ist eigentlich nur die Anbindung ans höhere Selbst und im Einklang soweit als möglich mit der Seele zu stehen. Ein gewisses Schwingungsniveau ist sicherlich auch sehr förderlich. Denn das höhere Schwingungsniveau zeichnet sich meist durch eine gewissen Zustand wunschlos glücklich zu sein aus.
Im Grunde ist es eine gewisse Fremdenergie die man in sich aufnimmt, die aber zu sich zurück will, oder in die jeweilige Natur aus der diese mehr entstammt, die dann zu Affekten wird. Man agiert auf Basis von Beweggründen die an der energetisch-ursächlichen Stelle von außen sind und nicht von innen. Das was zu irgend einem Außen gehört, will zu diesem Außen zurück und so entsteht aus Affekten üblich der falsche Beweggrund. Man agiert also auf Basis dessen, was nicht von der eigenen Seele ausgeht.
Wie Krishna in der Bhgavad Gita aussagt, man soll seinen eigenen Weg, wenn auch unvollkommen beschreiten, anstelle einem anderen Weg zu folgen. Oder auch Andere nicht von ihrem Weg abbringen suchen, welcher ihnen entspricht im Gegenzug. Jedenfalls ist das Prinzip das, was auch die Unkenntnis seiner eigenen Natur nach sich zieht. Je weniger man sein Selbst vertritt und eben alles mögliche andere, was einem nicht entspricht, umso weniger weiß man und erinnert man letztlich die eigene Natur.
Und dies ist auch letztlich, was Unzufriedenheit im größeren Sinne erzeugt. Nicht dem eigenen Weg zu folgen, welcher der eigenen geistigen Natur entspricht und auch seinen Tiefstand mit einzubeziehen etc - sondern irgend etwas, was irgend welchen Affekten z.B. entspricht. Damit findet innerlich ja ein gewisser Selbstbetrug statt, daher kann man von äußerer Überblendung (oder Verblendung an sich) abgesehen, dann nicht wirklich glücklich werden.
Oder anders gesagt, man findet dann auch schnell keinen Sinn im Leben und allem was man tun mag. Da der Beweggrund eben einer anderen Quelle entspricht und man nie bei sich dadurch ankommen kann. Was in einer Wandelwelt, wie heute, ja ohnehin durch vieles erschwert werden mag. Das Schicksal geiselt scheinbar willkürlich die, die nicht bewusst ihre Realität wählen und oft bei sich nicht sind.
Vielleicht passt auch der Spruch von Immanuel Kant dazu: "Wer sich zum Wurm macht, kann nachher nicht klagen, wenn er mit Füßen getreten wird." So auch wer seine Realität unbewusst geschehen lässt und sich einer Willkürlichen Welt ausgesetzt sieht, wird dies gespiegelt bekommen. Schließlich noch die, die verarscht werden möchten. Auch das ist eine unbewusste Wahl, wenn man die Wirklichkeit im größeren Sinne nicht erkennen oder anerkennen möchte. Sondern die Realität einer gewissen narrativen Verblendung als seine anerkennen möchte.
Dies alles ist im gewissen Sinne ein Mangel seiner Selbst, welches durch äußere Dinge kompensiert werden soll, statt bei sich anzufangen. Betrifft ja diversen Konsum ebenfalls oft. Und es geht nicht um Konsum von Gütern, sondern mehr der energetische Konsum. Denn alles was wir auch in irgend welchen Medien aufnehmen, ist fast ein ähnlich energetischer Konsum, wie das, was man physisch ißt. Nur betrifft es dann einen anderen Ätherkörper u.ä. Auch das kann ein Mangel seiner Selbst sein oder ein Mangel von Selbstgewahrsein.
Und erfüllt es einen letztlich mehr, als sagen wir eine Stunde Meditieren, Reflektieren und Nachsinnen und bei sich sein? Oder erzeugt es wieder einen Affekt immer mehr von dem, was man bereits meist zu viel in sich aufgenommen hat, weiter zu konsumieren? Erzeugt ein gewisses Konsumieren weniger Konsumverlangen oder mehr von genau dieser Art Konsum? Und das ist im wesentlichen geistig energetisch das, was man bereits in sich aufgenommen hat und es nicht zu einem gehört.
Der künftige Anspruch wird wohl an alle immer mehr der sein, von der energetischen Sichtweise und dies möglichst nicht nur perspektivenübegreifend sondern ebenenübergreifend, zu agieren. Und einbeziehen und immer mehr einbeziehen, aber eben nicht so viel von dem, was man nicht ist und mehr dem, was man ist. Und da man sich selbst ja nie ferner sein kann als der Aufbau der Illusion und Verblendung es zulässt, braucht man eben darum nichts von außen grundsätzlich um glücklich zu sein oder erfüllt, oder ich nenns lieber ein Zustand der wunschlosen Glücklseeligkeit, in dem man einfach alles weglässt und loslässt. Denn was bleibt ist man selbst und was verschwindet ist das Nichtselbst inkl. verschiedener Affekte.
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