Weihnachten & Spiritualität (alle)
Bhagavad Gita 13:26-28, 34
O Bester der Bharatas (Arjuna), wisse, dass alles, was existiert - jedes Lebewesen und jeder Gegenstand, das Belebte und das Unbelebte -, der Vereinigung von Kshetra und Kshetrajna (Natur und Geist) entspringt.
Wer den Höchsten Herrn unterschiedslos in allen Wesen wahrnimmt und den Unvergänglichen im Vergänglichen schaut, der sieht die Wahrheit.
Wer die Allgegenwart Gottes erkennt, wird das SELBST nicht durch das Selbst verletzen. Ein solcher Mensch erreicht das Höchste Ziel.
Wer mit den Augen der Weisheit den Unterschied zwischen Kshetra und Kshetrajna schaut und auch die Methode kennt, die zur Befreiung der Wesen von Prakriti führt, geht in das Höchste ein.
~ Krishna ~
***
Vielleicht mag es auf den ersten Blick passendere Absätze in der Bhagavad Gita geben zum Thema Spiritualität. Was ist jedoch das Ziel von Spiritualität? Ist es nicht eine größere Vereinigung mit dem Göttlichen? Und was ist das Göttliche, wenn nicht letztlich die Überseele und Geistmonade und wie weit dieser Ausdruck verliehen wird?
Alles ist Geist, der eine Geist ist wurde und ist der Äther, der andere Geist, das Behältnis von allem Bewusstsein und Leben. Und wer sich mit dem Geist vereint, der befreit sich von den Fesseln der Materie. In einem umfassenden Sinne - wie es die Theosophie begreift - wäre der Einweihungsweg und die Vereinigung mit der Geistmonade (die geistigen Siegel empfangen), die wirkliche Befreiung vom Äther - in dem die Seele erlernt, den Äther auf gewissen Ebenen zu handhaben und zu beherrschen (statt davon beherrscht zu werden). So oder so ähnlich könnten wohl die oberen Aussagen von Krishna interpretiert werden.
Zum Thema Weihnachten ließe sich wohl nur sagen, dass Christus Jesus, im März / April geboren sein muss und im Dezember keine Hirten auf den Feldern waren. Nur das zufällig wohl die Römer eher zur Weihnachtszeit ihre Feste abhielten und ihren Gottheiten huldigten. Davon jedoch unabhängig, spricht etwas dagegen eine Feier zu irgend einer Zeit im Jahr zu Ehren von Jeshua / Jesus abzuhalten? An sich nicht? Schadet es den Menschen? Nein, auch wohl kaum. Natürlich ließe sich jeder Tag in seiner Weise feiern und es bedarf keiner konservativen Feiertage grundsätzlich, schaden tut es dem Kollektiv wohl kaum. Daher ist alles grundsätzlich soweit, so gut, und es spricht sicher aus geistiger Sicht nichts gegen Weihnachtsfeiern und es zählt grundsätzlich die Absicht und Willensäußerung, die erfüllt wird.
Was ist nun Spiritualität? Ist es etwa das äußere zur Schau stellen einer gewissen spirituell angehauchten Lebensweise? Kann es überhaupt darum gehen, irgend welche äußeren Ausdrucksformen zu gebrauchen oder sich in dieser oder jener Weise zu präsentieren? Ist man damit dem Göttlichen näher? Wenn es dem ehrlichen Selbstausdruck entspricht und dieses einzubeziehen vermag, wohl ja. Ansonsten ist es halt eine Rolle, wie jede beliebige, die in der Erscheinungswelt repräsentiert wird. Äußere Rituale, also Ritualmagie oder Zeremonien und religiöse Riten, können sowohl das eine wie das andere SEIN. Es ist die Frage, naht man sich damit Gott? Oder einer gewissen Menschlichen Gefälligkeit?
Gott sieht das Herz an, der Mensch meist nur das, was vor Augen ist. Vor den eigenen Augen. Die eigenen Augen präsentieren die eigene Projektion des Geistes. Es sind nicht andere dazu da, ein spirituelles Äffchen zu spielen, um in der einen oder anderen Weise aufzuzeigen "man sei ja so sehr spirituell". Dann sei nur gesagt, dass germanische Götter, etwas anderes unter Spiritualität verstehen - hier würde es in der absoluten Selbstannahme z.B. anfangen und der zweifelsfreien Anerkennung höherer Wirklichkeiten. Irgend welche äußeren Rituale würden wohl nur schwer belächelt werden, wenn nicht mit harter äußerer Erfahrung belohnt. Geht man innerlich entsprechend ehrlich und respektvoll um, kann man einiges mit ihnen erleben, was jenseits irgend welcher Naturgesetze steht.
Bei indischen Gottheiten sieht es wieder etwas anders aus. Hier wird die Verehrung auch in ritueller Form wohl gern gesehen. Wenngleich Krishna ja klarstellt, dass abhängig der Annährung, man eben auch mit den Gottheiten abgespeist wird, oder bloß Geistern, mit denen man sich allem annähern mag und wie es der eigenen Anbetungsart entspricht. Vor allem gemäß der drei Gunas, also der Trägheit, Leidenschaft oder Tugendhaftigkeit, ist auch die Anbetung und Annäherung zum Göttlichen unterschiedlich. Somit auch die Art der gelebten Spiritualität. Und es gibt an keinem spirituellen Ausdruck, den einer meint, an den Tag legen zu wollen, etwas zu ändern. Denn das Spirituelle ist das Gottesbewusstsein, dem man in Verbindung mit seinem höheren Selbst Ausdruck verleiht. Oder vielmehr, das was innerlich besteht. Das Verleihen eines Ausdrucks fällt bereits in den Ausdruck von Ritualmagie, Zeremonien oder ggf. selbstgefälliger Darstellung.
Sicherlich kann man an einigem die Tiefe der Spiritualität erkennen. Dies ist das Reflektionsvermögen, wodurch alles, auch der Alltag samt sämtlicher auch banaler Betätigung, ein spiritueller Akt sein können. Andererseits kann ein höchstspiritueller Mensch, wie der gewöhnlichste aller Menschen auftreten, ohne jegliche äußeren Anzeichen oder Rituale, und den höchsten Geist einbringen und dies für etwas gänzlich Gewöhnliches halten - wenn es dem gewöhnlichen Schwingungszustand gehört, samt entsprechender geistiger Anbindung. Es heißt in der Theosophie, dass die äußere Materie kein höheren geistiges Prinzip vertritt. Im Grunde gilt dies für die gesamten dreifaltige Menschlichen Erfahrungswelt (physisch, astral/emotional, mental). Alles darin entspring einem Beweggrund, dieser befindet sich in der Energie und im Willen. Genauer gesagt, ist es die geistige Aufhängung (Wille), das Gesamt-Gewahrsein (Verarbeitungsfähigkeit im rezeptieren von Energien) und dann erst kommt der ätherische Ausdruck und die drei greifbaren Menschlichen Erfahrungswelten.
Also ist die Spiritualität vor allem in der geistigen Aufhängung und Energie zu finden und dann darin, wie die Menschlichen drei Erfahrungswelten gebraucht werden. Jemand hoch-spirituelles benötigt keine äußeren Rituale noch Mittel oder Werkzeuge sondern der eigene Geist ist Werkzeug genug. Auch bedarf es keiner Darstellung bestimmter spirituellen Formen nur dann, wenn man sich diesem in irgend welchen religiösen Kontexten verpflichtet sieht. Spiritualität ist die eigene Anbindung zum Selbst. Als Dritter sowas beurteilen zu wollen, und nicht sich selbst damit nur zu beurteilen, bedeutet, dass man selbst keine Identität und aktiven Beweggründe hegt, die einer offenen Ansicht dessen, was wirklich ist, zuwider stehen. Ansonsten beurteilt man nichts mehr als nur seine eigene Projektion und somit sich selbst.
Natürlich muss keiner, der geistig mit sich im reinen ist, der Vorstellung anderer darüber entsprechen, was für spirituell gehalten wird oder nicht. Weil gerade Dritte in der Gleichung der eigenen spirituellen Anbindung kaum etwas bis nichts verloren haben. Es ist der eigene geistige Kanal den einer hegt und pflegt. Jeder Einfluss ist ein Einfluss und in dem Augenblick bereits das Nicht-Selbst des Individuums, selbst dann sogar, wenn es dem Individuum dient. Daher ist alles so, dass höhere Eingriffe mehr einem Ausgleich von Kräften dienen, als auch nur irgend einer persönlichen Begünstigung irgend welcher Akteure im ätherischen Spiel. Weil alles seinen Selbst-Ausdruck doch bereits in jedem Moment lebt.
Allerdings sollte man andere nicht als negative Projektionsfläche missbrauchen, was beim Zusammenspiel oft entsprechend karmische Auswirkungen nach sich zieht. Auch sind Dritte nicht das negative Beispiel was man in ihnen sieht, selbst wenn sie diesem scheinbar Ausdruck geben, mögen, doch schaut man das Gesamtwesen das anderen an? Oder meist das, was man in seinem Wesen selbst als Unwesen gehegt hat? Sieht man in anderen das Göttliche Wesen an, dann ist es nicht die Person oder irgend ein Schatten. Sondern dies ist dann ein Unteraspekt, eines Unteraspekts, aber nicht mehr sprachwürdig. Andererseits ist dennoch rechtschaffener Umgang eine Grundlage, anderen ein würdiges Raumangebot im Umgang anzubieten, eine negative Projektionsfläche ist eine Einladung zur karmischen Aufarbeitung oder ansonsten eine Einladung das Ferne zu suchen.
Kurzum, Spiritualität ist die Selbstanbindung die gelebt wird und nicht das, was zur Schau gestellt wird und einem günstigen Zeitgeist entspricht. Da alle eine Mini-Hierarchie entsprechen, samt anderer Inkarnationen (hoher wie scheinbar minderwertiger). Hinzu kommen die verschiedenen Verbindungen im Leben, dies alles drückt sich durch andere Menschen aus, wie auch seine Göttlichkeit sogar zu jederzeit, doch nicht ist jeder Ausdruck einer göttlichen Entsprechung. Jedoch ist jeder Umgang, ein Umgang von mehreren Ebenen, einschließlich anderer Inkarnationseinflüsse, die durch einen wirken. Somit ist Gott bei allen immer zugegen und immer Zeuge, wenn mindestens zwei aufeinander treffen.
Alles kann daher ein Ausdruck von Spiritualität sein, muss es aber nicht. Aber das, was den einen mit seinem höheren Geist verbindet, muss es nicht bei einem anderen sein, oder kann sogar gegensätzliche Wirkungen haben. Und doch ist der eine nicht der Maßstab des anderen noch steckt er in der Gottesanbindung eines anderen, wenn er sich seiner eigenen überhaupt noch nicht bewusst ist. Spiritualität ist das was im inneren und nicht im äußeren gepflegt wird - außer es dient dem Ersteren. Spiritualität heißt, SEI DEIN BESTES SELBST - aber nach keinen äußeren Wertkriterien Dritter, sondern der eigenen höchsten Präsenz, die sich ausdrücken lässt. Spiritualität sollte einen die Gottesnähe und Erfahrung ermöglichen und das Verhältnis zum Göttlichen, nicht zur Welt oder zu anderen Menschen, wenngleich sich nichts ausnehmen muss - ansonsten jedem seine Religion.
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