Die eigene Gegenwart (an)erkennen (alle)
"Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment."
~ Buddha ~
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Es ist falsch, zu sagen, ich bin das und das aus einer Vorinkarnation. Ganz sicher, ist man das jetzt nicht, was man in einer Vorinkarnation gewesen ist. Es sind stets neue und andere Inkarnationsanteile. Man kann sagen, die Seele hat die und die Inkarnationen in sich, aber nicht ich, als äußerer Mensch, bin diese früheren Inkarnationen. Die früheren Inkarnationen, sind die früheren Inkarnationen, und das was man jetzt ist, ist man jetzt und es ist weder die selbe Energie noch die selben Inkarnationsanteile die immer wieder inkarnieren.
Hier und jetzt zu sein, heißt auch, die Inkarnation und Menschlichkeit anzunehmen, die jetzt hier ist. Und dann kann man sehen, was die Seele ist oder was noch mit ihr verbunden ist. Ebenso falsch ist es, vor den Namen einer früheren Inkarnation oder selbst dem bürgerlichen Namen der jetzigen Inkarnationen z.B. den Melchizedek Namen hinten dran zu setzen und dann anderen weiß machen zu wollen, man sei nun dies und jenes. Das ist es dann einfach sicherlich nicht. Man sollte das geistige Niveau erst halten und wirklich mit diesem oder jenem Aspekt verbunden sein, statt dieses oder jenes auszugeben, was so gar nicht einmal sein können kann.
Dennoch wird die Zeit immer mehr darauf hinaus laufen, dass Menschen sich mit ihrem eigenen geistigen Namen vorstellen werden und nicht mehr viel auf ihren bürgerlichen Namen geben werden. Denn allein bei mir ist es so, dass es zwei Cousins gibt, die exakt genau so heißen. Aber sind das andere Anteile meiner Seele oder haben sie etwas mit mir auf diese Weise zu tun? Nein, sicherlich nicht. Und was soll also das für eine Identität sein? Denn es gibt sicherlich nicht nur Cousins sondern noch andere fremde, die exakt den selben Namen haben werden. Und so wird es bei ziemlich allen Menschen sein. Also kann der bürgerliche Name überhaupt nicht viel über die eigene größere Identität etwas aussagen.
Daher sollte man selbst erst einmal innerlich seine geistigen Namen empfangen und dann wohldosiert damit arbeiten, bevor man einfach wild sich seine Wunschnamen zusammenbastelt, wie es dem Ego oder der eigenen niederen Persönlichkeit schmeichelt, es aber geistig weit davon entfernt ist, das zu sein, was man dann vorgibt zu sein. Erst also geistig in die Schuhe reinwachsen, ansatzweise, bevor man etwas postuliert, was es am Ende dann nicht mehr sein wird. Da die geistigen Dinge wenig mit der äußeren Person oder einem niederen EGO zu tun haben, sondern es ist fast mehr das Gegenteil davon.
In der Bhagavad Gita heißt es ja auch, dass das niedere EGO entweder in Feindschaft zum höheren Selbst steht oder in Freundschaft. Dazu bedarf es aber idR., dass man sehr ordentlich seine Hausaufgaben in der Inkarnation erst macht und wenn man dann halbwegs unter der Seelenherrschaft ist, kann man auch halbwegs zurecht einen geistigen Namen oder Namen früherer Inkarnationen ins Feld führen, wenn es energetisch ansatzweise diesem Niveau entspricht. Wenn nicht, nun, dann bläht man nur sein niederes EGO auf und das Höhe steht eigentlich konträr auf einer anderen Seite dazu. So dass man ständig seinem Nicht-Selbst sagt, es wäre dieses oder jenes Selbst, obwohl es das Gegenteil dazu ist.
Deswegen sollte man vorsichtig sein, mit geistigen Namen und erst das anwenden, wo man wirklich energetisch sicher ist, dass es das irgendwo halbwegs zumindest auch antrifft. Woran kann man es feststellen? Vor allem daran, dass einem eigentlich nichts mehr an dem Namen liegt, jedenfalls nicht in einer persönlichen Weise. Sondern umgekehrt, dass man dann sagt, ich sollte als kleines Ich, meine größere seelische Natur nicht leugnen und das, was energetisch da ist, auch dann benennen. Bei einem Melchizedek-Namen z.B., hat man es idR. oder mehr als Wahrscheinlich, weder mit dem Vornamen dieser noch früherer Inkarnationen zu tun und sollte den Namen innerlich erst empfangen, bevor man losrennt.
Denn man tut sich damit sicherlich keinen gefallen und wird auch eher seinen Namen in der Inkarnation nicht erhalten, selbst wenn es in der Seele da ist. Nicht das Ego und nicht der Mensch unten ist ein Melchizedek oder was auch immer das entsprechende Seelenhaus ist. Das muss man sich immer klar machen und sich auch zuerst fragen, ob man gerade überhaupt einen adäquaten Ausdruck dieses oder jenes Seelenanteils oder der Seele selbst, repräsentiert. Ansonsten ist es ein täuschendes Etikett und bringt nur die wahrhaften geistigen Dinge in Verruf.
Also lieber kleine Brötchen backen, die wirklich von einem herrühren. Statt als unbewusster kollektiver Ausdruck unterwegs zu sein oder eben im Ego und dann aber sich für etwas ausgeben. Denn wenn etwas noch nicht das ist, was es sogar auf geistigem Wege potenziell sein könnte, dann macht man damit Raum, dass einem das Kollektiv z.B. reingrätscht und man dann als Kollektiv in sich dieses oder jenes für etwas höheres hält, obwohl es nur das Kollektiv ist, was sich dann ausagiert. Aber man wird umso schwerer dann tatsächlich dahinkommen, diesen oder jenen Seelenaspekt in sich zu erkennen und ggf. auszupacken.
Nur das, was man erkannt hat, dass sollte man widerrum zum Ausdruck bringen, da es ansonsten energetisch nicht gepflegt in einem verschlammt wird. Ebenfalls nicht vorteilhaft, für einen. Als Mensch ist man immer irgendwo der äußere Anteil der Seele, der eher gebraucht wird für das Abarbeiten von Themen, aber nicht gebraucht wird, um eben Quatsch mit höheren Seelenaspekten zu machen. In der einen wie in der anderen Weise. Ehre, wem ehre gebührt, aber auf die Weise, dass man dessen auch sich erst als würdig erweist und verhält.
Wer bin ich? Das kann man sich wohl täglich immer wieder aufs neue Fragen und prüfen, was da ist. Denn wer sagt denn, dass nicht andere Seelenanteile wirklich zum Ausdruck gebracht werden können, aber vielleicht sind es ganz andere, als das, was man meint oder sich äußerlich wünscht. Es ist eine gewisse Art des energetischen Abarbeitens gefragt und dann die der Wahrhaftigkeit im Ausdruck. Auch dies zeigt sich nicht im gebärden des Egos, sondern vor allem in einem größeren Verantwortungsbewusstsein. Das ist eher ein Zeichen dafür, dass man dann würdevoll auch die entsprechen Seelenanteile einbringen und auch mit Namen dann anreden kann.
Auch kann man innerlich immer wieder nach seinen eigenen geistigen Namen fragen oder z.B. ob man einen Melchizedek-Namen hat und erstmal fragen wie dieser heißt. Statt eben z.B. den aktuellen bürgerlichen Namen oder den von irgendwelchen Vorinkarnationen davor zu setzen, vor allem wenn man das nicht einmal selber innerlich empfangen hat und von anderen gesagt bekommt u.ä. Selbst Meister der Weisheit halten sich nicht für Meister der Weisheit und geben sich idR. nicht als solche aus, sondern sie sind es, sie leben nur ihre Natur. Und genau so, sollte man mit geistigen Aspekten entsprechend achtsam umgehen, statt einzufordern, von anderen so oder so anerkannt zu werden, obwohl die entsprechenden Eigenschaften überhaupt nicht verkörpern oder zum Ausdruck bringen kann.
Was ist man im Moment? Auch dies kann sich recht schnell ändern oder verschiedene Aspekte und Seelenanteile geschaltet werden. Für gewöhnlich ist man meist täglich nicht der gleiche Mensch und es müssen auch nicht immer die entsprechenden Seelenhintergründe die gleichen sein. Es kann sogar oft vorkommen, dass andere Seelen aus der eigenen Seelenfamilie z.B. durch einen anderen offenen Kanal agieren und man sogar eine andere Seele vorübergehend in der Weise ist. Wenn man sich überhaupt dieser geistigen Verbindungen und Hintergründe in keiner Weise bewusst ist, dann sollte man es lieber lassen, sich für etwas auszugeben. Aber es nicht lassen, wenn man merkt, dass genau das, ausgedrückt sein möchte und es einem auch aktuell entspricht, weil es eine ähnliche Leugnung der entsprechenden Seelenanteile darstellt.
Kurzum gesagt, es ist nichts statisch und erst wenn die Dynamik mit erkannt und berücksichtigt wird, kann man auch wirklich erkennen und sagen, was und wer man ist oder sollte es dann sogar. Sicherlich muss man sich nicht von anderen Menschen, die weder wissen, wer sie sind, noch wer sie waren, noch woher sie kommen oder gehen, noch wer sie als Seelen sind, noch was sie auf Erden mit unter überhaupt zu suchen haben, dann irgendwo in Schubladen schieben lassen. Denn was soll einem ein völlig unwissender Mensch sagen können? Aber man muss auch nirgends damit hausieren gehen oder in unwürdiger Weise Perlen vor die Säue werfen. Denn es gibt nichts und keinem Menschen, dem man irgend etwas beweisen muss, wenn man sich seiner Sache sicher ist. Wahrhaftig sein, aber dies ist auch mehr ein Prozess als etwas statisches.
Also bleibt einem nur, täglich dran zu arbeiten und prüfen, woran man ist oder wer man gerade ist. Und dass man nicht ein Fähnchen im Winde ist, wie es stets von unbewussten Durchschnittsmenschen demonstriert wird. Die irgendwelche kollektiven Launen in sich selbst, oft genug für die eigenen inneren Bestrebungen halten, aber gänzlich affektiert sind, ohne es überhaupt auch nur realisieren zu können. Aber man sollte von anderen Menschen auch nicht mehr erwarten, als sie im Stande sind abzuliefern und daher respektvoll jedem den eigenen Sinn oder Unsinn überlassen, an dem wer festhalten mag.
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