Aus einem Zeitungsstapel (alle)

Felix, Mittwoch, 26.04.2023, 20:04 (vor 558 Tagen) @ Felix

In einer Straßenzeitung aus Berlin fand sich ein Text über Kant und die Kantstraße. Sie erstreckt sich vom Breitscheidplatz aus nach Westen (das ist der Platz mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, auch hohler Zahn genannt). Warum wurde die Straße eigentlich nach Kant benannt? Jedenfalls erfahren wir in dem Text einiges von Kant, was wir z.T. schon wissen, aber noch nicht so plausibel erfahren haben. Er war das vierte von elf Kindern. Und er ist derjenige mit dem Kategorischen Imperativ: handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

Es war Kant ein Greuel, sich über die Stadtgrenzen Königsbergs hinaus zu begeben. Dort wurde er am 24. April 1724 geboren. Bis in sein hohes Alter (80 Jahre) war er niemals krank und stets von besessener Pünktlichkeit. Keine Vorlesung oder Verabredung soll er je wegen Unpässlichkeit versäumt haben. Seine Kenntnisse über Italien oder England erstaunten seine Zuhörer immer wieder und veranlassten zu der Frage, wie oft er diese Länder bereist oder ob er sich für längere Zeit dort aufgehalten habe. Nein, das alles hatte er nicht.

Nach Studien zur Mathematik, Anthropologie und Geographie erschien 1781 die "Kritik der reinen Vernunft". Wissen wird zum Gegenstand der Kritik. Jede Erkenntnis muss auf sinnliche Erfahrung und deren Anschauungsformen Zeit und Raum zurückgehen. Das Ding an sich ist unerkennbar. Seele, Welt, Gott sind nur regulative Ideen für ein mögliches Erfahrungswissen. Gewissheit von Dingen, die jenseits der Erscheinungswelt liegen, wie Freiheit, Gott, Unsterblichkeit zu gewinnen, ist nur im sittlichen Handeln möglich, wobei sich Freiheit als das Unbedingte in unserer praktischen Vernunft erweist.


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