F.Nietzsche: Kollektive Lernprozesse (alle)

Devino M., Freitag, 12.11.2021, 23:00 (vor 1060 Tagen) @ Devino M.

"Der Irrsinn ist bei einzelnen etwas Seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel."

- Friedrich Nietzsche -
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Mit einer Mischung aus Gruppenzwang und Stärke durch die Bündelung kollektiver Energie, lässt sich mancher Irrsinn leicht betreiben. Denn wie manch andere große Denken bereits festgestellt haben, ist bei der Masse die meiste Energie im Mittelmaß gebündelt und nicht in irgend einer Leistungsspitze. Und so wie ein Mensch vom Tier sich dadurch unterscheidet, dass er sich mittels seiner Individualität über das Gattungswesen erhebt, so erhebt sich ein Mensch mittels seiner Seele und seines Selbst über den Masseneinfluss des Kollektivs, um nicht in der Energie der Masse unterzugehen.

Im Grunde ist es eine Mischung aus der erhöhten und gebündelten Energie, womit sich einer stärker fühlt und vorkommt, obwohl es gerade dann nicht er selbst ist, sondern das Kollektiv in demjenigen. Und andererseits auch der Hang sich nicht allein empfinden zu wollen, was dazu führt, dass der Einzelne leicht in der Masse untergeht und sich von den Emotionen und Gedanken der Massen beherrschen lässt. Die Anwendung der kollektiven Prinzipien, ist das tragende Element in Gruppen, Parteien und Völkern, sowie der Zeitgeist wie dieser zum Ausdruck kommt.

Die Schwierigkeit heute ist mithin die, dass der Egoismus auf Kosten und zum Nachteil des Kollektivs ausgeübt und ausgelebt wird. Was die geistige Unreife mancher anzeigt, und warum solche nicht qualifiziert dafür sind gewisse tragende Rollen und Positionen in der Gesellschaft einzunehmen. Es wird zu wenig wert auf die Kriterien gelegt, welche dem Kollektiv oder der Gesellschaft an sich dienlich sind und der Egoismus für zu selbstverständlich an- und hingenommen. Die Kosten für manche Ausrichtung trägt dann das Kollektiv und die Gesellschaft an sich.

Ein Beispiel ist die Bereicherung der wenigen (die weder etwas mit dem beiseite geschafften Kapital nützliches Anfangen können, noch dem Kollektiv die Mittel verfügbar sind, die tatsächlich dem Kollektiv gehören), dass sowohl Banken, das Kapital privatisieren und in die wenigen Hände der Reichen fließen lassen, die Schulden jedoch solidarisiert auf den Staat und Steuerzahlen abgewälzt werden. Ähnlichem Beispiel folgt natürlich bereitwilligst die Pharmaindustrie auch. Die Gewinne werden schnell beiseite geschafft, für die Impfschäden soll der Bürger und Steuerzahler aufkommen. So lässt sich der Staat und die Menschheit in Schulden treiben, während das Geld in Form von Zahlen und Ziffern auf irgendwelchen privaten Konten einiger weniger landet oder sogar für den Schaden an der Menschheit seine Anwendung findet. Mithin liegt dies alles an dem mangelnden Sinn für die Gesellschaft und das Kollektiv beim Einzelnen.

Die Massen lassen sich zu leicht zum Vorteil Einzelner Eliten und durch diese instrumentalisieren. Wie sich heutzutage unschwer am Medienspektakel erkennen lässt. Was wiederum ein Teil des Erwachens-Prozesses ist. So dass gewisse Strippenzieher immer noch letztlich gewisse Lektionen im Kollektiv aufzeigen und auf ihre Weise (meist durch ein negatives Beispiel) als Lehrer fungieren. Besser wäre natürlich wenn gewisse Lehrer nicht mehr gebraucht würden und man diese in die eigenen Schranken verweisen würde (oft wohl nicht viel mehr als ein Häufchen aufgeblasenen Egoismus und ohne wirklichen Sinn für das Kollektiv oder einer tatsächlichen Befähigung von Nutzen für das Kollektiv zu sein - jedenfalls sobald gewisse negative Beispiele nicht mehr gebraucht würden).

Sobald also ein gewisses Maß an Eigenständigkeit und geistige Mündigkeit aufgebracht wird, kann vielleicht eher mit der direkten Aufklärung und Konfrontation mit den verschiedensten Themen gearbeitet werden. Was dann schnell ein ganz anderes Kollektiv hervorbringen würde, welches zu einem viel größeren Teil seiner Selbst bewusst ist, so wie heute ein jeder sich seiner Individualität bewusst sein mag. Ansonsten werden wohl die Lektionen die gebraucht werden, gelehrt werden. In der einen wie in jeder anderen Hinsicht. Dennoch ist der Lernprozess immer durch einen gewissen Fortschritt begleitet, wenngleich auch mancher Fortschritt teuer oder aufwendiger erkauft werden mag, als es durch banale Einsicht erforderlich ist oder wäre.


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