F.Ammon: Der umfassendere Realitätssinn (alle)

Devino M., Mittwoch, 31.08.2022, 20:59 (vor 597 Tagen) @ Devino M.

"Wenn die Wahrheit wehtut, sollten wir schweigen..."

- Fred Ammon -
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Die umfassendere Wahrheit kann nur weh tun, wenn man der Illusion oder Verblendung sich mehr verpflichtet sieht und diese über alles lieb gewonnen hat, oder wenn man selbstverliebt ist (auf das niedere Ego bezogen). Ansonsten ist die Wahrheit immer eine Art von Erweiterungen der eigenen Realität und trifft die Dinge an sich selbst mehr an, als es ohne diese bestimmte Wahrheit der Fall ist. Und es ist also immer von Vorteil die umfassendere Wahrheit zu suchen, anzunehmen und anzuerkennen, überall, in allem und an allem.

Ebenso gehört zur Wahrhaftigkeit hinzu, dass man sich etwas sagen lässt. Sofern man alles gleich persönlich nimmt, sollte man sich hinsichtlich des Egos oder der Persönlichkeit selbst einmal gründlich prüfen. Es spielt da auch keine Rolle wie hoch entwickelt spirituell man sich sieht und wähnt. Ist man getriggert, dann liegt es ja an etwas in einem und nicht so sehr an der Wahrheit außerhalb von einem, die einem zugetragen ist. Überhaupt ist man erst überhaupt kommunikationsfähig, wenn man in der Lage ist, sich etwas sagen zu lassen, andernfalls ist man vielleicht irgendwo allein in einer Höhle besser aufgehoben, als in der Zivilisation (soweit man es als solche bezeichnen können kann). Um also überhaupt sich austauschen zu können, ist es schon unabdingbar sogar, dass man dafür offen ist, sich auch etwas sagen zu lassen, was und von wem auch immer - vom Grundsatz hergeleitet. Was einen gar nicht betrifft, wird einem auch nur merkwürdig scheinen, man wird damit aber nicht viel anfangen können an sich schon und sich davon aber auch nicht weiter triggern oder nennenswert berührt davon vorkommen.

Gut, wenn man natürlich voll im Gottesbewusstsein ist, braucht man sich natürlich nichts mehr sagen zu lassen. Es bliebe nur die Frage, was man dann auf Erden noch verloren hätte? Schließlich ist man bei jeglicher Entwicklung nur auf einem anderen Stand, doch ist die geistige Natur nicht eine andere, denn jeder, wie auch Krishna sagt, kann mit gewisser Ausrichtung, in die Natur gelangen, die der Natur Krishnas entspricht. Es ist in vielem nur eine andere Seite des geistigen Globus wo sich einer befindet.

Anders gesagt, wer anderen die Menschlichkeit oder Seele oder was auch immer abspricht, sollte mehr als gründlich bei sich prüfen, ob dieses bei einem selbst am rechten Platz noch sich befindet, da man ansonsten das außerhalb von sich selbst vorfindet, was man auch in sich selbst hat oder vielmehr aktiviert hält. Ohnehin ist ja alles Gewahrsein was einen antrifft, das Eigene nur. So durchdringt auch das eigene Selbst alles, was man erkennt und ist als eine Art Schicht, im jeweils anderen enthalten. Spricht man diese an, dann fördert man die Selbe Natur auch in Anderen entsprechend. Spricht man eine andere Natur an, dann fördert man auch eine andere Natur in sich selbst als Folge davon.

Dennoch ist ein Anderer auch ein Anderer, weil er von sich aus, auch ein Anderer ist und sonst nicht individuell bestehen würde, doch ist es eben nicht das, was einem zukommt und was mit einem nennenswert zu tun hat; und als Folge auch einem nur bedingt auffallen überhaupt wird, wenn man selbst diese Art Natur in sich nicht weiter gehegt und gepflegt hat oder in ähnlicher Weise betrachtet und beachtet. Schließlich ist alles, was man ansprechen können kann, nur das, was man irgendwie und irgendwo auch in sich gehegt hat oder einmal hatte. Spirituelle Abgehobenheit ist es, wenn man also meint, dass andere nicht auf gleichem Niveau wie man selbst sein können oder ihnen nicht auch eine Natur zugrunde liegt, die dieser gleichkommt, auch wenn sie bloß latent vorhanden sein mag und Jenige sich etwas ganz anderem zuwenden. Nur so wird man nicht in Dissonanz zu sich sein, das entsprechende Kernthema oder was auch immer betreffend.

Auf der anderen Seite, kann man noch so weit geistig sein, wenn man es nicht geerdet bekommt oder irgendwo integriert und eingebracht, dann hat es weder für andere noch für einen selbst einen Mehrwert und ist zunächst unwesentlich ob diese Natur da ist oder nicht. Vermutlich ist dies sogar die Schwierigkeit in Deutschland, dass man nicht an seine wahre Natur herankommt, weil sie für viele selbst zu hoch ist, auf dem Stand, worin sie rumdümpeln oder gern rumgedümpelt werden. Und dennoch kann man nur anmerken, ist es eine Frage des Willens. Da auch die Frage ist, ob etwas anders sein kann, als wie man es im umfassenderen Sinne wollte? Oft scheint einem so, als wollten manche einfach mehr belogen werden, als sich der Wahrheit anzunehmen, die einem schmerzlich die umfassendere Realität zu Gemüte führt, während man sichs vielleicht in seiner Illusionsblase regelrecht gemütlich eingerichtet hatte. Meist möglichst so, dass man sich möglichst wenig rühren und um etwas kümmern braucht.

Wie weit auch einer entwickeln sein mag auf seinem geistig-spirituellen Weg, es gibt immer etwas, was manchen nicht liegt und womit man sich schwer tut und es vielleicht auch immer wird und wo vielleicht der schlichteste Mensch, sich damit viel leichter tut, als irgend ein Guru. Daher gibt es nie Grund sich von oben herab irgendwo überheblich zu geben oder ungebührlich zu äußern. Erst wenn man dies in sich integriert hat, und es einen nicht triggert, sondern man vielleicht sogar intuitiv dahingehend veranlasst wird bestenfalls was noch von sich zu geben, mag es noch etwas anderes sein, da kein Eigeninteresse mehr auch nur in latenter Weise vorliegt.

Die andere Schwierigkeit liegt eben darin, dass man sich vielleicht als Mensch in günstigen Umständen befinden mag, und dann erst recht schnell misserkennt, dass es im eigenen Selbst viele Themen gibt, die nach Erlösung schreien, man es allerdings alles nach außen weg projiziert und für das Problem anderer hält oder es immer alles nur anderen zuordnet. Auch damit findet man sich in einer Dissonanz zum Selbst, was notwendig ja Verblendungen (emotionale Überblendung der Realität) oder Illusionen (mentale Dissonanz zur umfassenderen Realität Gottes und seines höchsten Selbst im übergreifenden Sinne aufgefasst) impliziert.

Man wird in Inkarnationsformen befindlich, sich nie gewiss sein können, wie weit man sich womöglich verschätzt und verrennt oder irgendwo einen Fehlgriff macht und es geistig anders gesehen wird oder eben auch von geistiger Ebene nicht anerkannt wird. Und dies auch auf sehr weite geistige Entwicklung bezogen. Denn man ist immer von vielen verschiedenen Schichten umgeben auf ihren Ebenen und wird so viel Bewusstsein gar nicht aufbringen können, jederzeit jede einzelne Fassette exakt fassen zu können, mit vollständiger Gewissheit, dass man auch das erwischt innerlich, was man meint in der Hand zu haben. Daher ist es manchmal auch ratsamt, vor allem in Anbetracht irgendwelcher neueren Weisheiten und Wahrheiten, gerade wenn sie einem zuwider laufen, sich lieber in sich zu kehren, statt nach außen los zu spurten oder etwas dawider zu wenden (weil es vielleicht Unbehagen bereitet).

Zudem, nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird. Daher kann es nicht verkehrt sein, etwas sich erst setzen zu lassen, bevor man manches durcheinander mengt, gerade mit einer Neigung alles gleich persönlich zu nehmen (da viele Themen viele andere gleichermaßen betreffen und nicht einen bloß selbst, wie man in Folge dessen wird ja annehmen müssen). Oder manch Neue Einsicht nur stehts in alte Vorstellungen zu pressen suchend. Ebenso sind auch andere nicht das, was man meint, dass sie sind, sondern das, was sie eben selbst für sich sind. Auch ist Jedem die Illusion und Verblendung gegönnt, so lange man damit keinen Schaden anrichtet. Denn es bleibt letztlich die Wahrheit im umfassenderen Sinne immer noch über, nachdem alle Verblendung und Illusion verflogen ist.

Und wie wohl man sich damit auch fühlen mag, am ende wird man sich an die größeren Zusammenhänge richten und wenden müssen, wenn man sich entsprechend weiter entwickeln möchte. Daher kann es auch gar nicht anders sein, als dass es einen positiven Ausgang für die Menschheit gibt. Auch wenn vielleicht dann eben nicht mehr dasjenige und diejenigen noch da sind, als was und wer wie war, während die Illusion und Verblendung alles noch ummantelt hielt. Alles hat seinen Sinn, so lange der Sinn diesem oder jenem verliehen wird und so ist die Realität bloß der Sinn, wie er allem zuinterpretiert wird, weil es auch der Arbeit an dem entsprechenden Seelenanteil oder bestimmten Aspekt entspricht - und damit ist es auf seine Weise auch gut so und vieles legitim, wenngleich nicht immer von Vorteil. Doch man ist vermutlich immer auch auf Erden, um zu lernen - dabei spielt es eigentlich nie eine Rolle, von wem man etwas lernt, und in wem oder worin man welche Wahrheit erkennt oder wodurch zugetragen bekommt.


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