Laotse: Genügsamkeit und echter Reichtum (alle)
"Reich ist, wer weiß, dass er genug hat."
- Laotse -
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Reich ist, wer sich nicht arm macht. Denn zunächst ist es eine regelbasierte Grundannahme, was überhaupt als Reichtum zählt (meist wird der Reich, der die Regeln zu umgehen oder für sich zu nutzen weiß). Gold kann mehr wert sein, als allerlei Papiergeld, und zugleich kann man beides nicht essen. So dass in einer Wüste ein Kanister Wasser mehr zählen würde, als ein Sack Gold - wenn man damit auf der Strecke bleibt. Vieles mag sich ohnehin nicht mit Geld oder Gold handeln oder kaufen lassen. Im Grunde ist doch alles nur dazu, um gewisse Erfahrungen zu machen und mit diesem allerlei zu machen. Man kommt weder mit Goldklumpen im Hintern zur Welt oder scheidet man für gewöhnlich mit einem im Hintern dahin (soll heißen, nackt ist die Natur der Menschlichen Verkörperungswahrheit und die Erfahrung ist das, was mitgenommen wird).
Genug hat, wer sich selbst genügt. Habgier ist nicht befriedbar, weil es mehr eine Geisteshaltung ist, die wie sogar notwendig anzunehmen ist, als Grundlage ein Mangelbewusstsein beinhalten muss. Genügsamkeit in diesem Sinne, heißt zu wissen, was zu einem gehört und mit einem zu tun hat und was nicht. Es erfordert überhaupt zunächst eine gewisse Erkenntnis seiner Selbst (auch wenn es mehr intuitiver Natur ist). Zu wissen, dass man nicht die äußere Erscheinungsform ist, sondern die Seele die innerhalb der Form verschiedene Erfahrungen sammeln und der Wert vor allem darin liegt, diese Erfahrungen machen zu können. Die bestimmte Situation oder die gewissen Zusammenhänge zu erfahren und zu erleben. Zur Anschauung nehmen wir das Beispiel eines Künstlers, der gewisse Menschliche Eindrücke in seine Kunst einfließen lassen möchte. Es wird kaum aufgehen, wenn jemand sehr viel Vermögen hat und sagen wir sinngemäß, nur Träge irgendwo in der Sonne liegen möchte. Weder wird dadurch die entsprechende Erfahrung entstehen irgendwo aus dem mehr natürlichen Leben gegriffen, noch die notwendige Leidenschaft aufgebaut um sich die Fertigkeit der Künste erneut zu erarbeiten und anzueignen (da man für gewöhnlich ja nicht gleich seine gesamte Erinnerung früherer Leben in Spiel bringen wird und gewisse Fertigkeit sich wieder in der neuen Inkarnation erschließen muss, auch bei viel Talent).
Jedenfalls sollte allmählich in der Menschheit so viel Einsicht aufgebaut sein, dass man sich nicht mehr auf äußere Spiele einlässt um verschiedenes Hab- und Gut. Dass man sich mehr der eigenen Göttlichen und Würde als Seele gewahr wird und sich nicht von außen her Allerlei vorsetzen lässt (einschließlich Obrigkeitshörigkeit aller Art). Allen gehört alles sollte die Ausrichtung sein, statt, wie man sich gegenseitig um Beschränkte Vorteile bringt, die vor allem deswegen beschränkt sind, weil man es zulässt, dass sich die weiter bereichern, für die scheinbar Regeln keine Bedeutung haben, nur weil es die Massen gibt, die sich an verschiedene Regeln halten, die dafür da sind und von solchen ersonnen wurden, die sich daran und dadurch bereichern können. Es sollte nicht um Vor- und Nachteil gehen, sondern schlichtweg darum, dass allen alles gehört und die Frage zunächst immer zu klären ist, welches Sondereigentum aus welchem Grund besteht, in Form dessen, was sich der Durchschnittsmensch in keiner Form leisten könnte. Nicht dem einfachen Menschen gehört das letzte Hemd abgenommen. Es ist die Frage allmählich zu klären, wozu etwas da ist, vor allem, wenn es nicht für die Menschheit an sich in irgend einer Form da ist, was auch die Erfahrung Einzeln nicht ausnimmt sondern darin mit einbeziehen sollte.
Dadurch stellen sich viele Grundsatzfragen neu und an diesen ist ja mittels des Rüttelns an den Grundgesetzen mit hin durch mehr manch finstere Agenda klar gemacht, dass Jene, die sich ohnehin an Regeln nie gehalten haben (es nur aus Eigeninteresse natürlich nicht groß kundtaten), nun ihr Spiel aufzeigen. Wahrheit kommt ans Licht um erkannt zu werden. Die schlichte Wahrheit ist, dass es keinerlei Gesetze bedarf, wenn jeder mehr aus dem Seelenbewusstsein und Gewahrsein leben würde. Denn dann wäre die Natur des geistigen Mitempfindens inbegriffen und würde somit allerlei dessen, was man nicht erleben möchte, auch zugleich für andere ausschließen in einer natürlichen von innen kommenden Weise. Aus innerer Einsicht zu handeln, schließt weitestgehend allerlei Fremdherrschaft aus, auch wenn sich mancher Einfluss wo einzumengen suchen wollte, nur wenn man nicht aus sich und von seinem höheren Seelenfluss aus agiert, kann Korrumpierbarkeit entstehen, sich von Fremdeinfluss bis zur Fremdherrschaft ausdehnen. Aber für wen und was macht man dann seine Erfahrung im Leben noch, wenn es nicht mit der Seele resonieren sollte? Wer ist man und für wen lebte man alsdann?
Es bedarf also nicht vieler Dinge, sondern mehr nur derer, die die Erfahrung der Seele verleihen, weswegen gewisse Inkarnationen erfolgen. Reich ist also, wer sich die Erfahrung nicht nehmen lässt, für die er da ist, wie auch immer diese aussehen mag. Die Erfahrung ist innen und nicht die äußeren Dinge selbst, die der Form ihren Glanz verleiht. Vor allem geht es nicht darum die äußeren Dinge zu verdammen, nur um die Einsicht, dass die äußere Erfahrung nur ein Abglanz all der Erfahrung ist, die innerlich, von emotional, mental, bis spirituell sich parallel zu allem irgendwo mit vollzieht, sofern man hinreichend bei sich und sich selbst ist, was der wesentliche Reichtum ist. Denn vieles andere in Form von Begierden nach etwas anderem, mag zwar die Erfahrung in Gang setzen dahingehend, doch a posteriori heißt noch lange nicht, dass mit dem übereinstimmt, was man sich dazu erträumt hat (wobei man ja oft statt von Kraft und Energie und den Zusammenhängen in Summe, bloß von dem Vorteil dem das Eigeninteresse verspricht ausgeht, doch die Natur bleibt sich treu und die Realität ist einmal die Natur, die jedoch soweit unabhängig verschiedener geistiger Gesetze nicht ist und so ist die noch umfassendere Natur der Geist und dieser lässt sich auch nicht kaufen, sondern nur fördern). Lebenszeit mag also die wesentliche Qualität sein, nebst entsprechender Erfahrung, die noch einen Qualitätsaspekt zur Lebenszeit hinzufügt. Bedarf es vieler Dinge also, um das Selbst aufzuwiegen und zu befrieden? Genug hat, wer sich selbst hat, alles andere ist entweder die Erfahrung in Qualität dazu, die damit resoniert oder die Erfahrung die nicht resoniert, weil man sich selbst an der Stelle nicht angetroffen hat, bis hin das man Erfahrung für etwas ist, was man nicht ist und nicht braucht. Welche Erfahrung will und braucht die Menschheit und warum und wozu?
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